Im Kleinkindalter gibt es verschiedene Phasen der Spielentwicklung. Schon Baby spielen. Emmi Pikler schreibt: „Jedes Kind, das wach und satt ist und sich geborgen weiß, wendet sich neugierig seiner Umgebung zu.“
Im 1. Lebensjahr …
Erste Spielerfahrungen
Am Ende des 1. und im 2. Lebensjahr …
Krabbeln, Rutschen, Stehen, Gehen –
die Fortbewegung wird interessant
Schütten, Leeren, Stapeln
- Einfüllen und Ausleeren
- Aneinanderreihen von Bausteinen
- Sandspielen
- Kneten und Formen mit Plastillin
- Striche mit Stiften machen
- Becher aufeinanderstapeln
- Dosen mit Deckeln schließen
Mithelfen

Ab dem 3. Lebensjahr …
Das „werkschaffende Spiel“
In diesem Alter steht nicht mehr nur die Tätigkeit an sich im Vordergrund, das „Werk„, das „Produkt“, das geschaffen wird, wird wichtiger.
Im 3. Lebensjahr sieht man das beispielsweise beim Sandspielen, wenn Kinder einen „Kuchen“ backen. Im 4. Lebensjahr bauen Kinder gezielt etwas aus Lego oder Bausteinen bauen und im 5. Lebensjahr wird auch das Werk beim Zeichnen immer wichtiger.
Kinder entwickeln in diesen Stadien erste „Pläne“ und überlegen sich was sie schaffen wollen (z.B. einen Kuchen aus Sand, ein Haus aus Bausteinen, ein Bild mit einer Rakete, …).
Hier entwickeln Kinder auch immer mehr Konzentration und Ausdauer mit der sie ihr Ziel verfolgen.
Imaginär Spielen – Rollenspiele
Kinder können aus „nichts“ ein ganzes Spiel erfinden. Sie können imaginären Tee servieren, oder einfache Naturmaterialien zu Tellern und Tassen umfunktionieren. Ein Stöckchen kann eine Fahne, ein Schwert, ein Hexenbesen, … sein.
Kinder spielen
- alltägliche Situationen nach, wie Essen, Schlafen, Einkaufen gehen, …
- Erlebtes, wie zum Beispiel die erste Zugfahrt oder den Besuch beim Arzt
- Geschichten die sie gehört oder gesehen haben
nach.
Kinder schlüpfen in verschiedenste Rollen und teilen auch ihren Puppen und Stofftieren und oft auch anderen Familienmitgliedern Rollen zu.
Manchmal verwenden sie Materialien (wie Tücher, Kleider, Puppengeschirr, …) für ihre Rollenspiele, manchmal aber auch gar nichts. Alles was sie brauchen existiert dann in ihrer Fantasie.
Kinder brauchen nicht ständig ganz viel Spielzeug und ganz viel Animation von außen! Oftmals muss man sie einfach tun lassen. Sie haben einen eigenen Spieltrieb und gehen ganz in ihren eigenen Spielwelten auf.
Als Erwachsene sollten wir dieses Spielen in den imaginären Spielwelten ernst nehmen und keinesfalls unterbrechen. Fordern uns Kinder zum Mitspielen auf, dann sollten wir versuchen auch in diese imaginäre Welt einzutauchen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch zum Thema „Spielen“ ist dieses hier:
Wie alt sind eure Kinder und was spielen sie gerade besonders gerne?
Oder könnt ihr euch an eines eurer liebsten Spiele aus der Kindheit erinnern?
Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir dazu einen Kommentar hinterlasst!
Eure
Quellen:
Schenk-Danzinger, Lotte. 1999. Entwicklung Sozialisation Erziehung. Wien: ÖBV Verlag.
Kutik, Christiane. 2013. Spielen macht Kinder stark. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben.
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